Die Zufälligkeit von Einzelgeschenken aus der Sicht einer systematischen Erwerbungspolitik

Gifts - Chance or Disturbance within systematic Acquisition?

  • In einer durchökonomisierten Welt, in der jeder gehalten ist, ein homo oeconomicus zu sein und ausschließlich nach dem Rationalprinzip zu handeln, gelten zwar unter Bibliothekaren Geschenke immer noch als eine von insgesamt vier möglichen Erwerbungsarten ihre Vereinnahmung gehorcht aber offenbar nicht (mehr?) dem sogenannten Erwerbsprinzip. Wie Tausch zu den archaischen Formen wirtschaftlichen Handelns gehörend, kosten, so der Verdacht, ohne Geldeinsatz auf Naturalbasis betriebene Geschenkbeziehungen mehr als der allein mit monetären Mitteln betriebene Bestandsaufbau per Kauf. Geschenke sind, mikroökonomisch gesehen, zu teuer. Und dies gilt um so mehr, je zufälliger, sprich irrationaler die Geschenke eintreffen und je systematischer umgekehrt das Erwerbungsverhalten angelegt ist. Zu fragen aber wäre, ob denn Bibliotheken noch ihre Funktion erfüllen, wenn sie nicht mehr auch von Bibliothekaren, sondern nur noch von homines oeconomici verwaltet werden. Zu fragen wäre, ob es sich bei der im Titel vorgegebenen systematischen Erwerbungspolitik nicht nur um ein hehres Postulat ohne Realitätsgehalt handelt. Zu fragen wäre, ob denn allein eine systematische Erwerbungspolitik der Wissenschaft diejenigen Inhalte bereit zu stellen vermag, deren sie zu ihrem eigenen Fortschritt bedarf, ist doch gerade dieser Fortschritt bekanntlich nicht allein durch systematisches, sondern gerade auch durch zufälliges Vorgehen induziert.

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Metadaten
Author:Jürgen Babendreier
URN:urn:nbn:de:0290-opus-967
Document Type:Conference publication (Presentation slides)
Language:German
Date of Publication (online):2005/03/29
Year of Completion:2005
Release Date:2005/03/29
Tag:Bibliothek; Erwerbung; Geschenke
GND Keyword:Erwerbung; Bibliothek
Themes:Erwerbung, Lizenzen
German Bibliothekartage / BiblioCon:94. Deutscher Bibliothekartag in Düsseldorf 2005
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