Der Einsatz von RDA für Nachlass-Archivalien
- Spätestens seitdem im Sommer 2010 das RDA-Toolkit erschienen ist, gewinnt die Frage nach dem Einsatz der RDA jenseits von Bibliotheken an Bedeutung. Können die RDA den unterschiedlichen Ansprüchen von Gedächtnisinstitutionen gerecht werden? Das Besondere an Archiven ist ihre Individualität. Kein Bestand ist wie ein anderer, heterogene Dokumente aus verschiedenen Quellen sind die Regel. Um der Masse an Dokumenten überhaupt begegnen zu können, ist für Archive ein sinnvolles Verhältnis von Aufwand und Nutzen bei der Erschließung wichtig. Die Granularität einer Verzeichnung muss einzelfallabhängig und pragmatisch festgelegt werden können. In diesem Vortrag werden Einsatzmöglichkeiten der RDA für nachlassverwaltende Archive vorgestellt, als Beispiel dient der Nachlass Soma Morgenstern aus dem Deutschen Exilarchiv 1933-1945. Anhand von Modellierungen im Referenzmodell der RDA, den Functional Requirements for Bibliographic Records (FRBR) wird den Fragen nachgegangen, ob unterschiedliche Erschließungstiefen für Nachlassdokumente in den RDA möglich sind, ob dem Provenienzprinzip ausreichend Rechnung getragen wird und inwieweit in den Ansätzen der RDA archivspezifische Anforderungen bereits berücksichtigt sind.