Three Essays on Intra-Creditor Coordination Failures in Sovereign Debt Restructuring

Drei Aufsätze zu Koordinationsfehlern unter Gläubigern im Rahmen der Umschuldung von Staatsschulden

  • This work is comprised of three essays that attempt to contribute to the task of reviewing the prevailing (solely market-based) contractual approach for sovereign debt restructuring. These essays particularly focus on aspects of intra-creditor coordination. Although the content of these essays is interconnected, each unit is a stand-alone entity. Essay I: The latest Argentinean debt restructuring was the first time the resolution of a modern financial crisis was completely handed over to the private financial markets without official intervention by public institutions. This essay argues that the resulting harshest haircut for private creditors in history can be at least partially related to an assurance game played by creditors. It shows that incentive schemes provided by the Argentinean government were factors facilitating this haircut. The analysis suggests that, contrary to the recognition in the literature, the effects of Collective Action Clauses and Exit Consents within a restructuring process are not equal. In the case ofThis work is comprised of three essays that attempt to contribute to the task of reviewing the prevailing (solely market-based) contractual approach for sovereign debt restructuring. These essays particularly focus on aspects of intra-creditor coordination. Although the content of these essays is interconnected, each unit is a stand-alone entity. Essay I: The latest Argentinean debt restructuring was the first time the resolution of a modern financial crisis was completely handed over to the private financial markets without official intervention by public institutions. This essay argues that the resulting harshest haircut for private creditors in history can be at least partially related to an assurance game played by creditors. It shows that incentive schemes provided by the Argentinean government were factors facilitating this haircut. The analysis suggests that, contrary to the recognition in the literature, the effects of Collective Action Clauses and Exit Consents within a restructuring process are not equal. In the case of Argentina, the inclusion of Collective Action Clauses in the defaulted bonds could have benefited the holdout creditors. Essay II: Experience from events of sovereign debt restructuring over the last decade shows that the prevailing process is mainly shaped by exchange-offers launched by the debtor. This suggests that negotiations for changing the repayment terms of the debt take place in an ultimatum game which centers virtually all bargaining power on the debtor side. Creditors vote according to reservations values that might be influenced by fairness consideration both vis-à-vis the debtor and their fellow creditors. And, as fairness is usually a highly subjective influence, this can result in a heterogeneity of reservation values which might impede effective intra-creditor coordination for the benefit of the debtor. Essay III: Mitigating intra-creditor coordination failures has always been crucial in any proposal for an institutionalized process of restructuring sovereign bonds. However, one source of failure in creditor coordination has not been taken into consideration. The current process of sovereign debt restructuring enables the debtor to launch an exchange offer which provides incentives to inter-temporally discriminate among creditors with different reservation values. Only a creditor representation that can effectively bind in all different creditor types will mitigate this failure and thereby prevent potential conflicts of interests among creditors. Enhancing the current proposal of creditor groups so that creditors can effectively pre-commit can shield the process from this kind of coordination failure. This essay concludes with a proposal for a creation of a creditor representation body which exhibits a similar mode of operation as a celebrated institutionalized creditor representation body in the penultimate century. To summarize the conclusions drawn from these essays, the contractual approach is not yet able to guarantee effective creditor coordination due to a lack of a comprehensive and forceful permanent creditor representation. Establishing such a permanent representation body would replicate the institutional development experienced during the last heydays of bonds as a source of emerging market financing. This would lead to a significant improvement in creditor coordination. Moreover, since the result of a potential debt restructuring draws back to the ex-ante lending decision by the individual investor, this improvement could contribute to the welfare-enhancing effects of external financing by private creditors for developing economies.show moreshow less
  • Die vorliegende Arbeit umfasst drei Aufsätze, die versuchen, einen Beitrag zur Debatte über die Ausgestaltung eines (rein marktbasierten) vertraglichen Ansatzes zur Umschuldung von Staatsanleihen aufstrebender Volkswirtschaften zu leisten. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei auf dem Problem mangelhafter Koordination unter den Anleihebesitzern. Obwohl eine inhaltliche Verbindung besteht, ist jeder dieser Aufsätze als eine eigenständige Einheit zu betrachten. Aufsatz I: Bei der jüngsten Umschuldung argentinischer Staatsanleihen kam es zum ersten Mal in der neueren Geschichte von Finanzkrisen dazu, dass die Krisenbewältigung ein vollständig marktbasierter Prozess ohne Intervention des öffentlichen Sektors war. In diesem Aufsatz wird dargestellt, in welcher Form der hieraus resultierende höchste Forderungsverzicht von privaten Investoren in der Geschichte der Umschuldung staatlicher Anleihen zumindest teilweise auf eine mangelhafte Koordination im Rahmen eines Assurance-Spiels unter den Gläubigern zurückgeführt werden kann. AußerdemDie vorliegende Arbeit umfasst drei Aufsätze, die versuchen, einen Beitrag zur Debatte über die Ausgestaltung eines (rein marktbasierten) vertraglichen Ansatzes zur Umschuldung von Staatsanleihen aufstrebender Volkswirtschaften zu leisten. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei auf dem Problem mangelhafter Koordination unter den Anleihebesitzern. Obwohl eine inhaltliche Verbindung besteht, ist jeder dieser Aufsätze als eine eigenständige Einheit zu betrachten. Aufsatz I: Bei der jüngsten Umschuldung argentinischer Staatsanleihen kam es zum ersten Mal in der neueren Geschichte von Finanzkrisen dazu, dass die Krisenbewältigung ein vollständig marktbasierter Prozess ohne Intervention des öffentlichen Sektors war. In diesem Aufsatz wird dargestellt, in welcher Form der hieraus resultierende höchste Forderungsverzicht von privaten Investoren in der Geschichte der Umschuldung staatlicher Anleihen zumindest teilweise auf eine mangelhafte Koordination im Rahmen eines Assurance-Spiels unter den Gläubigern zurückgeführt werden kann. Außerdem bestehen für den Schuldner im Rahmen eines solchen Spiels Anreize, die hieraus entstehenden Probleme in der Koordination der Anleihebesitzer durch bestimmte vertragliche Elemente zu seinem Vorteil auszunutzen. Die Analyse zeigt, dass im Gegensatz zur Wahrnehmung in der Literatur die Effekte von so genannten „Exit Consents“ und „Collective Action Clauses“ nicht identisch sind. Hätten die Anleihen Argentiniens derartige Mehrheitsklauseln aufgewiesen, hätte die Koordination unter den Gläubigern hiervon profitiert. Aufsatz II: Umschuldungsverhandlungen des letzten Jahrzehnts haben gezeigt, dass Angebote des Schuldners zum Tausch alter gegen neue Anleihen das bis dato vorherrschende Prozedere für die Anpassung der vertraglichen Rückzahlungsvereinbarungen darstellt. Die Verhandlungen zwischen Gläubiger- und Schuldnerseite über die Details dieser Anpassung bewegen sich dabei im Rahmen eines Ultimatum-Spiels, bei dem der Schuldner praktisch über die gesamte Verhandlungsmacht verfügt. Gläubiger entscheiden über die Annahme eines solchen Angebotes aufgrund eines Reservationswertes, welcher durch Fairnessempfindungen gegenüber dem Schuldner sowie den übrigen Gläubigern beeinflusst werden kann. Die Subjektivität solcher Empfindungen kann dabei zur Heterogenität der Reservationswerte führen, welche sich wiederum negativ auf die Effektivität der Koordination unter Anleihebesitzern auswirken kann. Der Schuldner wäre dann in der Lage, diese mangelhafte Effektivität zu seinem Vorteil auszunutzen. Aufsatz III: Ein zentraler Aspekt verschiedener Vorschläge für einen institutionalisierten Prozess der Restrukturierung von Staatsanleihen ist seit jeher die Vermeidung von Mängeln der Koordination unter den Anleihegläubigern. Ein Umstand findet hierbei bisher jedoch noch nicht ausreichend Beachtung: Der momentan vorherrschende Prozess von Umschuldungsverhandlungen ermöglicht es dem Schuldner, den Gläubigern Angebote über den Austausch der entsprechenden Anleihen zu unterbreiten. Für das Schuldnerland bietet die Gestaltungsfreiheit derartiger Angebote jedoch einen Anreiz, zwischen verschiedenen Typen von Gläubigern zeitlich zu diskriminieren. Obwohl dies für den Schuldner vorteilhaft ist, führt eine Diskriminierung zu einem verlängerten und damit ineffizienten Umschuldungsprozess. Lediglich eine effektive Gläubigervertretung, welche alle Gläubiger in ein gemeinsames Votum mit einbinden kann, wäre in der Lage, dies zu verhindern. Eine Erweiterung der aktuellen Vorschläge zur Bildung von „Creditor Groups“ könnte hierbei helfen, den Umschuldungsprozess vor derartigen Mängeln der Gläubigerkoordination zu schützen. Daher skizziert dieser Aufsatz eine derartige Gläubigervertretung, welche in ihrer Funktionsweise Ähnlichkeit mit einer vergleichbaren Institution im vorletzten Jahrhundert hat. Abschließend lassen sich damit die Aussagen der Aufsätze wie folgt zusammenfassen: Der aktuelle Status des rein marktbasierten Ansatzes der Umschuldung von Staatsanleihen aufstrebender Volkswirtschaften ist aufgrund des Mangels einer umfassenden und wirkungsvollen Gläubigervertretung noch nicht in der Lage, eine effektive Koordination unter den Anleihebesitzern zu gewährleisten. Die Einrichtung einer derartigen Gläubigervertretung würde die institutionelle Entwicklung während der Hochzeit der Anleihemärkte im vorletzten Jahrhundert nachzeichnen, welche zu einer signifikanten Verbesserung in der Gläubigerkoordination geführt hat. Und da das Ergebnis eines potentiellen Umschuldungprozesses auch einen Einfluss auf die ex-ante-Investitionsentscheidung des einzelnen Anleihebesitzers hat, könnte dies einen Beitrag zu den wohlfahrtserhöhenden Effekten einer Außenfinanzierung aufstrebender Volkswirtschaften durch private Anleihegläubiger leisten.show moreshow less

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Metadaten
Author:Christian Engelen
URN:urn:nbn:de:bvb:739-opus-11960
Advisor:Johann Lambsdorff
Document Type:Doctoral Thesis
Language:English
Year of Completion:2007
Date of Publication (online):2008/05/05
Publishing Institution:Universität Passau
Granting Institution:Universität Passau, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Date of final exam:2008/04/18
Release Date:2008/05/05
Tag:Emerging Market Staatsanleihen; Internationale Finanzarchitektur; Koordinationsfehler; Umschuldungsverhandlungen; Vertraglicher Ansatz
Contractual Approach; Coordination Failures; Emerging Market Bonds; International Financial Architecture; Sovereign Debt Restructuring
GND Keyword:Öffentliche Schulden; Politische Institution; Umschuldung
Institutes:Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät / Mitarbeiter Lehrstuhl/Einrichtung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
Dewey Decimal Classification:3 Sozialwissenschaften / 33 Wirtschaft / 330 Wirtschaft
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